Das Abstammungsrecht könnte von einer Ampel-Koalition bereits im kommenden Jahr geändert werden. Das sagten Sven Lehmann und Ulle Schauws, die Queer-Experten der grünen Bundestagsfraktion, dem "Tagesspiegel".
Bei dem Thema seien die Grünen "für eine schnelle Reform bereit, die schon im kommenden Jahr in Kraft treten könnte", erklärten Lehmann und Schauws. "Wir müssen Menschen, die unabhängig von traditionellen Familienformen füreinander Sorge tragen ermöglichen, dies auf einer rechtlich abgesicherten Grundlage zu tun."
Wichtig sei dabei, "die ganze Vielfalt von Regenbogenfamilien mitzudenken und Personen jeden Geschlechts mit heterosexuellen Paaren in diesem Bereich gleichstellen." Bisher sind zum Beispiel lesbische Paare beim Abstammungsrecht gegenüber heterosexuellen Eltern benachteiligt.
Koalition steht für gesellschaftlichen Aufbruch
Schauws und Lehmann erklärten, eine neue Koalition werde insgesamt für einen gesellschaftlichen Aufbruch stehen. "Dazu muss sich die Rechtsordnung an die gesellschaftliche Realität anpassen und der gesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden. Hasskriminalität und Diskriminierung in jeglicher Form wollen wir entschieden entgegentreten."
Nationaler Aktionsplan für Akzeptanz
Im Bereich der Queerpolitik müssten etwa die Grundrechte von trans-, intergeschlechtlichen und nicht binären Menschen endlich vollständig durchgesetzt und das so genannte Transsexuellengesetz ersetzt werden. Auch ein Nationaler Aktionsplan für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt und gegen Queerfeindlichkeit könnte zügig auf den Weg gebracht werden. pm, ots