Schalke-Teammanager Gerald Asamoah über Rassismus im Fußball

Der rassistische Vorfall in einem Drittligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem VfL Osnabrück hat den früheren Fußballprofi und deutschen Nationalspieler Gerald Asamoah "tief getroffen".

 

Besonders die Affenlaute erinnern ihn an seine eigene Profizeit. "Diese Laute sind das Schlimmste. Es sind verstörende Erinnerungen", schreibt Asamoh in einem Gastbeitrag für den stern. Der ehemalige deutsche Nationalspieler schildert die Verletzungen, die rassistische Äußerungen bei ihm in seiner aktiven Zeit ausgelöst haben: "Oft höre ich dann selbst von Leuten, die sich für fortschrittlich halten: "Ach komm', stell' Dich doch nicht so an."

 

Du wirst zu einem Tier abgewertet

 

Aber das sind nicht einfach irgendwelche Beleidigungen. Du wirst zu einem Tier abgewertet! Zu einem Affen, der seine Bananen fressen soll! Nur weil Deine Hautfarbe anders ist, sprechen Dir diese Leute ab, ein gleichwertiger Mensch zu sein, überhaupt ein Mensch zu sein!" Das Gleiche gelte für das N-Wort, das für "jahrhundertelange systematische Unterdrückung" stehe. Den Spielabbruch und die Reaktion der Zuschauer, die sich mit dem Profi Aaron Opoku im Stadion solidarisierten, hält Asamoah für einen "historischen Moment im deutschen Profi-Fußball".

 

Den strukturellen Rassismus in den Blick nehmen

 

Dass "alle gemeinsam" aufgehört haben zu spielen", sei ein "großes, ein selbstloses Zeichen. Ein Zeichen, das mir Hoffnung macht". Asamoah, der als Teammanager für seinen Herzensklub Schalke 04 arbeitet, sieht in der Reaktion der Fans im Stadion eine "positive Entwicklung". Er plädiert dafür, auch den "eher leisen und für viele unangenehmen strukturellen Rassismus" in den Blick zu nehmen. Wir alle müssten uns fragen: "Tun wir wirklich genug dafür, damit Rassismus in unserer Gesellschaft keine Chance hat?" pm, ots, Quelle: stern

 

English version

 

The racist incident in a third division match between MSV Duisburg and VfL Osnabrück has "deeply affected" former professional footballer and German international Gerald Asamoah.

 

The monkey sounds in particular remind him of his own professional days. "These sounds are the worst. They are disturbing memories," Asamoah writes in a guest article for stern. The former German national team player describes the hurt that racist remarks caused him during his playing days: "I often hear, even from people who consider themselves progressive, "Oh come on, don't be like that.

 

You are devalued to an animal

 

But these are not just some insults. You are being reduced to an animal! A monkey that has to eat its bananas! Just because your skin colour is different, these people deny you being an equal human being, being a human being at all!" He said the same applied to the N-word, which stood for "centuries of systematic oppression". Asamoah considers the abandonment of the match and the reaction of the spectators who showed solidarity with professional Aaron Opoku in the stadium a "historic moment in German professional football".

 

Focusing on structural racism

 

The fact that "everyone stopped playing together" was a "great, selfless sign. A sign that gives me hope". Asamoah, who works as a team manager for his heart's club Schalke 04, sees the reaction of the fans in the stadium as a "positive development". He pleads for also looking at the "rather quiet and for many unpleasant structural racism". We all have to ask ourselves: "Are we really doing enough to ensure that racism has no chance in our society? pm, ots, mei, Source: stern