Der Materialmangel in der deutschen Industrie hat sich im Dezember nochmals verschärft. 81,9 Prozent der Firmen klagten über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen.
Das ist ein neuer Rekordwert. Im November waren es noch 74,4 Prozent. Dies geht aus einer Umfrage des ifo Instituts hervor. „Die Situation in der Industrie ist paradox“, sagt der Leiter der ifo Umfragen, Klaus Wohlrabe. „Die Auftragsbücher sind voll. Der Materialmangel erlaubt es den Unternehmen aber nicht, ihre Produktion entsprechend hochzufahren.“
Unternehmen mit Beschaffungsproblemen
In nahezu allen Branchen ist die Anzahl der Unternehmen mit Beschaffungsproblemen gestiegen. Besonders betroffen sind die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mit einem Anteil von 94 Prozent, gefolgt von der Automobilindustrie mit 93 Prozent und dem der Maschinenbau mit 91 Prozent. Deutlich verschlechtert hat sich die Lage im Papiergewerbe, wo der Anteil der betroffenen Firmen von 66 auf 89 Prozent gestiegen ist.
Leichte Entspannung in der Lederindustrie
Eine leichte Entspannung zeigte sich in der Lederindustrie, wo aber immer noch knapp jedes zweite Unternehmen von Problemen bei der Beschaffung berichtete.
Aufgrund der schwierigen Lage auf der Beschaffungsseite bleiben Preiserhöhungen auf der Tagesordnung. „Mindestens jedes zweite Unternehmen plant, seine Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen“, ergänzt Wohlrabe. pm, ifo
English version
The shortage of materials in German industry worsened again in December. 81.9 percent of the companies complained about bottlenecks and problems in the procurement of preliminary products and raw materials.
This is a new record. In November it was still 74.4 percent. This is according to a survey by the ifo Institute. "The situation in industry is paradoxical," says the head of ifo surveys, Klaus Wohlrabe. "The order books are full. But the shortage of materials is not allowing companies to ramp up production accordingly."
Companies with procurement problems
The number of companies with procurement problems has risen in almost all sectors. Manufacturers of electrical equipment are particularly affected, with a share of 94 percent, followed by the automotive industry with 93 percent and mechanical engineering with 91 percent. The situation has worsened considerably in the paper industry, where the share of affected firms has risen from 66 to 89 percent.
Slight easing in the leather industry
There was a slight easing in the leather industry, where, however, almost every second company still reported problems with procurement. Due to the difficult situation on the procurement side, price increases remain on the agenda. "At least every second company is planning to raise its prices in the next three months," Wohlrabe adds.
pm, ifo, mei