Das Coronavirus verliert seinen Schrecken: "Es gibt evolutionär keinen Weg zurück zu einem tödlicheren Virus", sagt der Essener Chefvirologe Professor Ulf Dittmer bei "19 - die Chefvisite" mit Blick auf meist milde Krankheitsverläufe bei der Omikron-Mutation.
Diese setze sich nicht in der tiefen Lunge, sondern in den oberen Atemwegen fest, um sich besser zu verbreiten - diesen "Vorteil" werde das Virus nicht mehr aufgeben. Dadurch habe sich aber auch die Zahl der Todesfälle durch Omikron "schon sehr angenähert" an den Verlauf einer Influenza-Welle. Weil die um sich greifende Mutation auch Geimpfte und Geboosterte befalle, könnten Impfgegner zwar behaupten, "am Ende Recht gehabt zu haben", so Dittmer. Aber ohne Impfschutz "hätten wir bei der Delta-Variante Leichenberge und dramatische medizinische Situationen gesehen", betont der Virologe.
Von vierter Impfung nicht überzeugt
Von einer vierten Impfung ist Dittmer aktuell nicht überzeugt: Sie sei nur sinnvoll mit "an Omikron angepassten Impfstoffen". Damit sollten dann vor dem nächsten Winter insbesondere Risikogruppen geschützt werden - "sehr analog zur Grippeimpfung".
Im Videocast "19 - die Chefvisite" gibt der Chef der Uniklinik Essen, Professor Jochen A. Werner, zusammen mit Publizist Jens de Buhr und wechselnden Gästen von Montag bis Freitag Orientierung bei den aktuellen Entwicklungen der Corona-Pandemie. Alle Sendungen sind jederzeit abrufbar in der Mediathek auf DUP-magazin.de!
pm, ots; Bildrechte: DUP UNTERNEHMER-Magazin Fotograf: Universitätsmedizin Essen
English version
The coronavirus is losing its terror: "There is no evolutionary way back to a more deadly virus," says Professor Ulf Dittmer, chief virologist in Essen, on "19 - die Chefvisite" with regard to the mostly mild course of disease with the omicron mutation.
The mutation does not settle in the deep lungs but in the upper respiratory tract in order to spread better - the virus will not give up this "advantage". As a result, the number of deaths from omicron has "already come very close" to the course of an influenza wave. Because the spreading mutation also affects vaccinated and boostered people, opponents of vaccination could claim "to have been right in the end", according to Dittmer. But without vaccination, "we would have seen mountains of corpses and dramatic medical situations with the delta variant", the virologist emphasises.
Not convinced of fourth vaccination
Dittmer is currently not convinced of a fourth vaccination: it would only make sense with "vaccines adapted to Omikron". This would protect risk groups in particular before the next winter - "very similar to the flu vaccination". pm, ots, mei; Image rights: DUP UNTERNEHMER-Magazin Photographer: Universitätsmedizin Essen