Corona: Sanktionen für Fehlverhalten in Kommunikation gefordert

Christian Drosten, der Chefvirologe der Berliner Charité, hat im Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag" fehlende Standards zur Qualitätskontrolle der Kommunikation von Wissenschaftlern mit der Öffentlichkeit kritisiert.

 

"Ich wünsche mir, dass innerhalb der Wissenschaft eine Diskussion angestoßen wird, wie solche Standards für die Wissenschaftskommunikation definiert werden können und für die Wissenschaftler verbindlich werden", sagte Drosten. Wissenschaftler, die Daten fälschten, bekämen "ernsthafte Probleme" - für solches Fehlverhalten gebe es Sanktionsmöglichkeiten. Aber auch in der Wissenschaftskommunikation gebe es Fehlverhalten, bisher ohne Sanktionen. Hier gehe es ausdrücklich nicht um Zensur, sagte Drosten dem "Tagesspiegel", aber Wissenschaftler müssten öffentlich "erkennbar differenzieren zwischen unüberprüften Meinungsäußerungen und Ausführungen, die für sich Anspruch nehmen, auf validen wissenschaftlichen Fakten zu beruhen". pm, ots

 

English version

 

Christian Drosten, the chief virologist at Berlin's Charité hospital, has criticised the lack of standards for quality control of scientists' communication with the public in an interview with the "Tagesspiegel am Sonntag".

 

"I would like to see a discussion initiated within science on how such standards for science communication can be defined and become binding for scientists," Drosten said. Scientists who falsified data would face "serious problems" - there were sanctions for such misconduct. But there is also misconduct in science communication, so far without sanctions. This is explicitly not about censorship, Drosten told the "Tagesspiegel", but scientists must publicly "differentiate recognisably between unverified expressions of opinion and statements that claim to be based on valid scientific facts". pm, ots, mei