Bayern hat einen "Problemwolf": Den wohl aus Italien stammenden Wolf GW2425m. Der streift seit etwa fünf Wochen durch die oberbayerischen Landkreise Rosenheim, Traunstein und das Berchtesgadener Land.
Dort schreibt man ihm "die Mehrzahl" der Risse von insgesamt drei Hirschen, zwei Ziegen und zwei Schafen zu, zuletzt habe er am 19. Dezember Beute gemacht. Ziegen und Schafe hatten sich nachts auf ungesicherten Grundstücken in der Nähe von Höfen oder Ortschaften befunden. Am 15. Dezember wurde zudem ein Wolf im Ortszentrum der Gemeinde Bergen gesichtet. Die Regierung von Oberbayern hat nun - wohl auch auf Druck des von Michaela Kaniber (CSU) geführten Landwirtschaftsministeriums - verfügt, den Wolf unverzüglich zu "entnehmen" - also durch Jagdausübungsberechtigte töten zu lassen. Regierungspräsidentin Maria Els begründet den Ausnahmezustand damit, dass von diesem Wolf in Zukunft eine Gefährdung von Menschen ausgehen kann. Zeitungsberichten zufolge befinden sich in den genannten Gebieten wohl weitere Wölfe. Wie eine Identifizierung von GW2425m vorgenommen werden kann, bleibt offen.
Regionale Naturschutzverbände lehnen Entscheidung ab
Die regionalen Naturschutzverbände LBV und Bund Naturschutz lehnen die Entscheidung ebenso ab wie die Gesellschaft zum Schutz der Wölfe. "Wenn ungeschützte Nutztiere in relativer Nähe zur Bebauung gehalten würden, werde ein Wolf diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen. Von einer Habituierung ("Gewohnheit") und einer daraus resultierenden Gefährdung von Menschen könne mit einer solchen Begründung nicht ausgegangen werden." pm, ots
Bildrechte: Wildtierschutz Deutschland e.V. Fotograf: Michael Hamann