Die Bundesregierung plant keinen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking. Das hat Nils Schmid (SPD), Obmann im Auswärtigen Ausschuss am Dienstag im ARD-Mittagsmagazin klargestellt.
"Im Moment gibt es dazu keine Pläne. Wir warten immer noch auf eine einheitliche Linie innerhalb der Europäischen Union." Gleichzeitig gehe er nicht davon aus, dass es zu einer gemeinsamen EU-Linie kommen werde. Das sei sehr bedauerlich, denn gegen China komme es auf die Geschlossenheit der EU an, so Schmid.
Einen diplomatischen Boykott der Winterspiele, wie die USA und beispielsweise Großbritannien und Kanada ihn angekündigt haben, sieht der Außenpolitiker eher kritisch: "Dieser diplomatische Boykott sollte nicht überbewertet werden." Ein diplomatischer Boykott habe nach Auffassung von Schmid, eher symbolischen Charakter. Wenn es um Menschenrechte gehe, habe man ganz andere Probleme vor der Brust, sagte Schmid weiter.
Mitglieder der Regierung reisen nicht nach China
Schmid zufolge gebe es keine Pläne, dass ein Mitglied der Bundesregierung nach China zu den Olympischen Spielen reise. Die Haltung der Bundesregierung beschreibt Schmid so: "Wir stehen hinter unsere Sportlerinnen und Sportlern, [...] drücken ihnen die Daumen und ansonsten konzentrieren wir uns auf die Fragen, die wirklich relevant sind im Verhältnis zu China." pm, ots