Die Menschen in Deutschland spüren weiter die finanziellen Folgen der Corona-Krise. Zwar ist der Anteil der Verbraucher, die aufgrund der Pandemie Einbußen im Haushaltseinkommen haben, von 39 Prozent im November auf aktuell 33 Prozent gesunken, aber 37 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich aufgrund der aktuellen Situation finanziell einschränken und geplante größere Anschaffungen verschieben mussten.
Für einen Teil der Verbraucher wird die Corona-Pandemie auch langfristig finanzielle Folgen haben. Aufgrund der aktuellen Situation haben 32 Prozent der Befragten auf ihr Erspartes zurückgreifen müssen und zehn Prozent geben an, dass sie sich Geld bei Familie oder Freunden leihen mussten. 7 Prozent der Befragten haben einen Kredit aufgenommen. Der Anteil der Personen, die Schwierigkeiten haben, diesen Kredit zurückzuzahlen, ist gegenüber November von 54 auf 62 Prozent gestiegen.
"Die Corona Pandemie wird nicht ohne längerfristige Folgen bleiben. Nach zwei Jahren hat sich die finanzielle Situation bei einem Teil der Bevölkerung weiter verschärft, finanzielle Reserven sind aufgebraucht und Preissteigerungen können nicht mehr aufgefangen werden", sagt Ole Schröder, Vorstandsmitglied der Schufa Holding AG.
Corona verändert Konsum- und Freizeitverhalten
Wie schon im vergangenen Jahr zu beobachten war, haben die Corona-Pandemie und die daraufhin getroffenen Maßnahmen das Konsumverhalten in Deutschland maßgeblich verändert. 80 Prozent der Befragten geben an, dass sich ihr Einkaufsverhalten nicht normalisiert hat. Leidtragende sind dabei vor allem der stationäre Handel, die Gastronomie und die Kulturszene. 48 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen vor allem über das Internet ein, 53 Prozent sagen, dass sie aktuell deutlich weniger auswärts essen gehen als normalerweise und 60 Prozent der Befragten besuchen weniger Kulturevents oder Konzerte, im November lag dieser Wert noch bei 51 Prozent.
Die Schufa veröffentlicht regelmäßig Analysen auf dem Corona-Dashboard, um Rückschlüsse über die Auswirkungen der Corona-Krise für Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen zu ziehen. Die Analysen beruhen auf dem umfassenden Datenbestand der Schufa, die über kreditrelevante Informationen zu nahezu jeder in Deutschland wirtschaftlich aktiven Person verfügt. pm, ots