DFB-Präsidentschaftskandidat Bernd Neuendorf hält die "Sommermärchen-Affäre" um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland noch nicht für vollständig aufgearbeitet.
"Es hat mehrere Untersuchungen gegeben, die herausfinden sollten, wofür damals tatsächlich Geld geflossen ist. Es wäre sicher wünschenswert, wenn dieser Sachverhalt komplett aufgeklärt würde", sagte Neuendorf im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Dafür brauche der DFB aber neue Fakten. "Sollte es neue Erkenntnisse geben, muss der DFB sich damit selbstverständlich befassen." Die Rolle von Franz Beckenbauers könne nicht abschließend beurteilt werden. Sportlich seien seine Verdienste unbestritten. "Zu den Vorgängen rund um die Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 kenne ich die Berichterstattung in den Medien, habe aber darüber hinaus kein vollständiges Bild."
Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein
Beim DFB-Bundestag am 11. März in Bonn will sich Neuendorf zum DFB-Präsidenten wählen lassen. Der 61-Jährige, aktuell Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM), hat die Unterstützung aller Landesverbände und ist deshalb Favorit bei der ersten Kampfabstimmung um das Präsidentenamt der DFB-Geschichte. Einziger Gegenkandidat ist Peter Peters. Der 59-Jährige ist derzeit an der Seite von Rainer Koch DFB-Interimspräsident und der Wunschkandidat der Deutschen Fußball Liga (DFL). pm, ots