Fußball-Weltmeisterschaften an Nachhaltigkeit und Menschenrechte knüpfen

Der Deutsche Fußball-Bund muss sich nach Ansicht des DFB-Präsidentschaftskandidaten Bernd Neuendorf künftig klar gegen WM-Vergaben an Staaten wie Katar stellen.

 

"Die Vergabe von großen Turnieren muss zwingend an Kriterien wie Menschenrechts-situation und Nachhaltigkeit geknüpft werden", sagte Neuendorf in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Beides sei mit Blick auf Katar "sicher problematisch". In der DFB-Satzung seien "klare Maßstäbe formuliert, an denen der Verband seine Arbeit auszurichten hat. Ich glaube, dass daraus auch eine aktive Verantwortung erwächst, sich klar zu positionieren."

 

Kein Boykott der Katar-WM

 

Einen Boykott der Katar-WM lehnt Neuendorf aber ab. "Aus meiner Sicht ist der Dialog das richtige Instrument. Sollte ich gewählt werden, würde ich natürlich das Gespräch mit den Verantwortlichen im Fußball und auch der Politik suchen, um auf Veränderungen - und seien sie noch so klein - hinzuwirken." Zu "möglichen Aktionen der Nationalmannschaft" könne er nichts sagen. "Aber ich bin mir sicher, dass es vor der Abreise nach Katar ein Gespräch hierzu geben würde."

 

Favorit bei der ersten Kampfabstimmung

 

Beim Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes am 11. März in Bonn will sich Neuendorf zum Präsidenten wählen lassen. Der 61-Jährige, aktuell Präsident des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM), hat die Unterstützung aller Landesverbände und ist deshalb Favorit bei der ersten Kampfabstimmung um das Präsidentenamt der DFB-Geschichte. Einziger Gegenkandidat ist Peter Peters. Der 59-Jährige ist derzeit an der Seite von Rainer Koch DFB-Interimspräsident und der Wunschkandidat der Deutschen Fußball Liga (DFL). pm, ots