Der frühere Hamburger Bürgermeister und SPD-Politiker Klaus von Dohnanyi kritisiert Ex-Kanzler Gerhard Schröder (SPD) für dessen geschäftliches Engagement in Russland.
"Ich hätte es sehr begrüßt, wenn er alles das, was er in Russland verdient, in eine Stiftung getan hätte. Eine Stiftung für den Ausgleich von Interessen zwischen Russland und Deutschland oder zwischen Russland und Europa. Ich bedauere, dass er sich auf diese Weise verletzbar gemacht hat", sagte Dohnanyi im Podcast "Die Wochentester" von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland" im Gespräch mit den Moderatoren Wolfgang Bosbach und Christian Rach. Schröder übernahm nach dem Ende seiner Kanzlerschaft im Jahr 2005 verschiedene Posten bei staatlichen russischen Energiekonzernen. Zuletzt wurde er für einen Aufsichtsratssitz von Gazprom nominiert.
"Man muss zwei Dinge unterscheiden"
Der 93 Jahre alte Dohnanyi, ein "Urgestein" der deutschen Sozialdemokratie, erklärte: "Man muss zwei Dinge unterscheiden, und das würde ich auch Gerhard Schröder direkt sagen: Es ist ein Unterschied, ob er in russischen Unternehmen eine Aufgabe übernimmt und ob er sich mit Putin über bestimmte Dinge verständigen kann, oder ob er dafür bezahlt wird."
"Glaube aber, dass er einen Fehler gemacht hat"
Er schätze Schröder persönlich sehr. "Ich glaube aber, dass er einen Fehler gemacht hat und dass dieser Fehler seiner Möglichkeit, zwischen Deutschland und Russland eine vermittelnde Position einzunehmen, eher schadet als hilft." pm, ots
Klaus von Dohnanyis Aussagen hören Sie im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach auf ksta.de/podcast und auf rnd.de. Der Podcast ist außerdem abrufbar über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Audio Now, Deezer und Podimo.