Der Co-Vorsitzende der Bundesfraktion der Linken, Dietmar Bartsch, sieht die einzige Lösung des Russland-Ukraine-Konflikts in der Deeskalation.
"Ich sehe nicht nur Chancen, sondern ich sehe vor allem eine dringende Notwendigkeit: Deeskalation ist das Gebot der Stunde", so der Linken-Politiker im phoenix-Interview am Rande der Bundesversammlung. "Reales und verbales Aufrüsten, das hilft uns allen nicht. Niemand kann irgendein Interesse an einem Krieg haben." Neben der Deeskalation und Abrüstung sei es wichtig, "letztlich zu einer gemeinsamen Sicherheitsarchitektur in Europa unter Einschluss Russlands kommen zu können. Denn Frieden in Europa gibt es nicht gegen Russland, sondern nur mit Russland."
Krieg in der Mitte Europas ist das Schlimmste
Dazu fordert Bartsch eine Rückbesinnung auf den Politikstil der früheren Bundeskanzlerin. "Wir müssen zurückkommen zu der Politik, die Angela Merkel gemacht hat. Die hat immer wieder auf Dialog gesetzt, auch wenn das schier aussichtslos war", lobt er das Krisenmanagement der CDU-Politikerin. Angesichts der Atommacht Russland hält Bartsch die Position der Bundesregierung für richtig, keine Waffen an die Ukraine zu liefern. "Es gibt nur die Möglichkeit, über den Verhandlungsweg etwas zu erreichen und die Interessen zu berücksichtigen." Ein Krieg in der Mitte Europas sei das Schlimmste, was passieren könne, so Bartsch. pm, ots