Kurz vor dem Ende der Beurlaubung des Kölner Kardinals Rainer Woelki hat sich sein engstes Beratergremium fast einstimmig gegen eine Rückkehr ausgesprochen.
Wie der "Kölner Stadt-Anzeiger" online (ksta.de) unter Berufung auf Bistumskreise berichtet, zeigten sich die führenden Mitarbeitenden des Erzbistums äußerst skeptisch, was die Möglichkeit einer geordneten und gedeihlichen Amtsführung Woelkis angeht. Man sehe die Situation mit großer Sorge. Woelki war im September von Papst Franziskus für eine knapp fünfmonatige "geistliche Auszeit" beurlaubt worden.
Am Aschermittwoch soll Woelki wieder Leitung übernehmen
An Aschermittwoch (2. März) soll er laut einem päpstlichen Dekret die Leitung des mitgliederstärksten deutschen Bistums wieder übernehmen. Dagegen regte sich zuletzt zunehmend Widerstand, unter anderem seitens des Diözesanrts. Die Laien-Vertretung fordert eine Beteiligung der Gläubigen an der Entscheidung über die Zukunft Woelkis im Erzbistum. Der Kardinal hielt sich in der vorigen Woche zu Gesprächen im Vatikan auf. Zu Inhalten und Ergebnissen drang bislang nichts an die Öffentlichkeit. Es hieß aber, dass der Papst die Angelegenheit an sich gezogen habe.
Hofmann soll sich Stimme enthalten habe
Im Erzbischöflichen Rat sind neben dem amtierenden Bistumsverwalter, Weihbischof Rolf Steinhäuser, auch die weiteren Weihbischöfe Ansgar Puff und Dominikus Schwaderlapp (zurzeit in einer "Seelsorge-Auszeit" in Kenia) und Generalvikar Markus Hofmann vertreten. Dieser amtiert wegen Woelkis Beurlaubung aktuell nur kommissarisch als Steinhäusers "Delegat". Nach Informationen der Zeitung enthielt Hofmann sich in der Sitzung der Stimme.
Anders die übrigen Mitglieder des knapp 20-köpfigen Rats.
Ihm gehören unter anderem die Hauptabteilungsleiter im Generalvikariat sowie weitere Funktionsträger an, unter ihnen Offizial (Oberster Kirchenrichter) Peter Fabritz, Regens (Chef des Priesterseminars) Regamy Thillainathan und Caritas-Direktor Frank Johannes Hensel. pm, ots