Der mörderische Krieg in der Ukraine muss gestoppt werden und die Europäer brauchen eigenständige Außen- und Sicherheitspolitik, so Oskar Lafontaine, Fraktionsvorsitzender der saarländischen Linken, in seinem Facebook-Post.
Zu Beginn des Post zitiert Lafontaine aus einem Spiegel-Artikel (18/1989):
„Die Amerikaner haben ein – durchaus berechtigtes - nationales Interesse, einen Atomkrieg zunächst auf Europa zu begrenzen. Kein amerikanischer Präsident wird bereit sein, einen Atomkrieg in Europa sofort zum großen nuklearen Schlagabtausch der Großmächte mit Interkontinentalraketen zu eskalieren… Die Europäer aber, vor allem die Deutschen, können es in ihrem Interesse nicht hinnehmen, dass die Großmächte USA und Sowjet-Union ihren Konflikt auf europäischen Boden austragen und ihre eigenen Territorien zunächst weitgehend verschonen; dies aber ist, wie alle Nato-Übungen zeigen, derzeit die Realität.“
MIG-29-Flugzeuge für Ukraine
Daran, so Lafontaine weiter, müsse man erinnern, wenn man sehe, dass die Amerikaner ernsthaft eine Zeitlang erwogen hätten, polnische MIG-29-Flugzeuge via Ramstein an die Ukraine zu liefern. Nur weil sie befürchtet hätten, dass auch das Territorium der USA bei einem Nato-Krieg mit Russland nicht mehr verschont bliebe, "haben sie wohl kalte Füße bekommen".
Charles de Gaulle hatte vorausgedacht
"Der Ukraine-Krieg, Folge der von den USA gegen den Rat einiger ihrer außenpolitischen Experten betriebenen Nato-Osterweiterung, zeige wieder einmal, wie weit der französische Präsident Charles de Gaulle vorausgedacht habe", schreibt Lafontaine. De Gaulle habe auf eine eigenständige europäische Außen- und Verteidigungspolitik gedrängt. Wenn Europa überleben wolle, dann dürfe es sich nicht in die Auseinandersetzung der atomaren Großmächte USA, Russland und China hineinziehen lassen.
Europa kein atomares Schlachtfeld
Es müsse alles getan werden, um den mörderischen Krieg in der Ukraine zu stoppen, so Lafontaine. Schon zu viele Menschen hätten ihr Leben verloren und bald seien Millionen auf der Flucht. "Wenn dieser Krieg beendet ist, brauchen wir eine eigenständige europäische Außen- und Verteidigungspolitik, die sicherstellt, dass unser Kontinent kein atomares Schlachtfeld wird", schreibt Lafontaine. Quelle: https://www.facebook.com/oskarlafontaine