Der Komiker Kurt Krömer, 47, hielt fast 30 Jahre lang geheim, dass er an Depressionen erkrankt war.
Im Gespräch mit dem Hamburger Magazin stern sagt Krömer, er habe Angst davor gehabt, sich behandeln zu lassen und durch eine Therapie "seine Vollmeise zu verlieren", die für den Beruf wichtig sei. Erst als der alleinerziehende Vater von vier Kindern sich nach eigenen Aussagen lebensunfähig fühlte und den Schlafanzug noch trug, wenn seine Kinder nach Hause kamen, suchte er sich Hilfe.
Keine fröhliche Kindheit
Im stern-Interview spricht Krömer auch über seine Kindheit, die alles andere als fröhlich war. Sein Vater, "ein Schlägertyp", habe seine Kindheit "kaputt gemacht" und ihn, seine Geschwister und seine Mutter fertig gemacht. "Bis heute habe ich Angst, wenn ich höre, wie sich ein Schlüssel im Schloss dreht", sagt Krömer.
Betroffene sollen in Therapie gehen
Jetzt möchte der Komiker andere Betroffene dazu ermutigen, sich in Therapie zu begeben und die Depressionen aus der vermeintlichen Tabuzone holen. Auch deshalb veröffentlicht er seine Erfahrungen nun in dem Buch "Du darfst nicht alles glauben, was du denkst - Meine Depression".
Einfach, sich als Depressiver zu outen
Mittlerweile ist Krömer froh, seine Erkrankung öffentlich gemacht zu haben. Es sei leichter gewesen, sich als Ex-Depressiver zu outen, als in seiner Sendung "Chez Krömer" der AfD-Politikerin Erika Steinbach gegenüber zu sitzen. "Beides war eine Nahtod-Erfahrung. Aber bei den Depressionen wusste ich: Die krieg ich in den Griff", sagt Krömer. pm, ots, Quelle: stern