Die Tübinger Notärztin Lisa Federle hat das Festhalten an Quarantäne-Vorschriften in Deutschland kritisiert.
"Die einen halten sich sowieso nicht dran. Es wird gar nicht kontrolliert. Und die, die sich dran halten, machen das so oder so", sagte Federle im "Wochentester"-Podcast von "Kölner Stadt-Anzeiger" und "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND).
- Sie riet zu mehr Gelassenheit. Das Coronavirus sei aktuell "bei weitem nicht so gefährlich" wie die früheren Varianten, zudem seien sehr viele Menschen geimpft.
- "Das heißt: Ich muss ein gewisses Risiko eingehen, dass der eine oder andere das Virus mit sich herumträgt und es gar nicht bemerkt und mich anstecken kann, aber es wird nicht so schlimm."
Die Warnungen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält sie für übertrieben: "Ich schätze Karl Lauterbach, finde es aber unmöglich, dass er die Menschen mit Schlagzeilen wie 'Im Herbst kommt ein Killervirus' so beunruhigt."
- Statt Panik zu verbreiten solle er bis zum Herbst lieber eine Erfassung von Impfnebenwirkungen gewährleisten. Federle: "Da haben wir das Vertrauen der Bevölkerung absolut verloren. Ich kriege als Ärztin immer mehr mit, dass die Leute sagen, eine vierte Impfung kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Ich kann die Menschen - wenn es wieder schlimmer würde - aber nur dann überzeugen, sich impfen zu lassen, wenn ich klare Daten habe."
Federles Aussagen sind zu hören im Podcast "Bosbach & Rach - Die Wochentester" mit Wolfgang Bosbach und Christian Rach auf ksta.de/podcast und auf rnd.de. Der Podcast ist außerdem abrufbar über Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music, Audio Now, Deezer und Podimo. pm, ots