Im Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" nimmt DFB-Präsident Bernd Neuendorf Stellung zu der Diskussion um die zukünftige Ausrichtung des DFB-Pokalfinales.
- Nachdem DFL-Chefin Donata Hopfen vorgeschlagen hatte, das Supercup-Finale auch mal in Saudi-Arabien auszutragen, kontert Neuendorf: "Solche Spiele müssen in Deutschland bleiben. Das DFB-Pokalfinale gehört nach Berlin. Punkt. Wir brauchen Fannähe und Akzeptanz für unseren Sport."
- Der 60-Jährige will sich auch nicht durch Millionen-Angebote von Investoren zu einer Verlegung des Spielorts locken lassen: "Nicht alles ist eine Frage des Preises", sagt Neuendorf. Er könne auch "Nein" sagen, "der Sport insgesamt muss das wieder tun."
- Deshalb will Neuendorf auch mehr Geld in die Fußball-Basis investieren. Er erwarte "einen Zuwachs für die Amateure" und führt fort: "Letztlich hilft es allen, wenn hier mehr investiert wird. Ohne Spitze keine Breite, und ohne Breite keine Spitze."
Um seine Pläne durchzusetzen, will sich Neuendorf von der Hinterzimmerdiplomatie im Verbandswesen distanzieren.
- "Ich bin niemand, der gerne kungelt." Der Mann aus der Eifel räumt allerdings auch ein: "Aber ich will als Neuling nicht so rüberkommen, als wüsste ich alles besser."
- Angesprochen auf die Austragung der bevorstehenden WM in Katar mahnt Neuendorf, Turniere nicht mehr in Länder zu vergeben, die Menschenrechte missachten.
- "Im Grunde ist es ganz einfach", sagt er. "Wenn wir in unsere Satzung gucken, was dort an Werten und Grundsätzen verankert ist, dann muss man sie auch leben und vertreten." pm, ots