"Sicher, man kennt diesen Spruch nur zu gut: Hinterher ist man immer schlauer. Doch im Fall unseres aktuellen Bundesgesundheitsministers gilt dieser Satz nicht", beginnt der "Standpunkt" von Dasytch und Starke.
Jede oder jeder, der sich ein bisschen mit der Materie auskenne, habe gewusst, auf was es mit dieser Personalie hinauslaufen würde. "Klar, Herr Prof. Lauterbach ist nicht so fachfremd wie Herr Spahn und Herr Gröhe oder auch Frau Schmitt", heißt es in dem Standpunkt weiter.
- Aber wer geglaubt habe, dass dieses Plus an Expertise die anderen absehbaren Probleme aufwiegen würde, sehe sich nun getäuscht. "Wir wollen hier nicht beckmesserisch auftreten, aber dieses Scheitern – und anders kann man das leider nicht mehr einordnen – ist ein Scheitern mit jahrelanger Ansage".
- Lauterbach, der als "skurriler Wissenschaftler" mit vermeintlicher "epidemiologischer Expertise" seine Nische dank Corona gefunden zu haben schien, wäre wohl besser in selbiger geblieben, urteilen die beiden Mediziner.
- Es habe wohl valide Gründe gegeben, warum der damalige Bundeskanzler in spe, Herrn Lauterbach, den Bundesgesundheitsminister vieler Herzen, in dieses Amt berufen habe.
- "Was wir an Insider-Informationen aus dem BMG und seinem Umfeld hören, lässt schlimmste Befürchtungen wahr werden beziehungsweise übertrifft sie sogar noch: Strategie, Organisation, Idee – alles Fehlanzeige".
- Und wir sprechen hier wohlgemerkt von der Pandemie, nicht von sonstigen gesundheitspolitischen Planungen.
- Mittlerweile sitze der Bund dem Vernehmen nach auf rund 70 Millionen Impfdosen, die auch noch bald ablaufen würden.
- Zeitgleich fantasiere der Minister nach dem grandiosen Scheitern der Impfpflicht davon, die Impfkampagne wiederbeleben zu wollen, und ignoriere damit erneut, dass das Potenzial an Impfungen in Deutschland wahrscheinlich ziemlich ausgeschöpft sei, so Dastych und Starke.
- Diejenigen, die vielleicht noch bereit zur Impfung gewesen wären, ließen sich vom konsequenten Zickzack des Abgeordneten aus dem Wahlkreis Leverkusen – Köln IV wohl nun endgültig abschrecken.
- Als letztes Argument muss Tja ... nun wieder die Killer-Mutante, die der Minister am Corona-Horizont entstehen sieht, herhalten.
- Nichts gelernt, nichts besser gemacht. Da helfen auch keine Studien, die der Minister zur Entspannung liest, keine nächtlichen Twitter-Nachrichten oder die nach wie vor häufigen Teilnahmen an Talkshows, für die ja offensichtlich Zeit vorhanden sei.
- Die Debatte um die Ex-Post-Triage zeige, "dass wir hier leider über ein Fehlermuster sprechen müssen". Dass ein Minister Fehler eingesteht: Chapeau, sehr gut! Aber dass er eine so relevante Volte wie bei den Vorgaben zur Isolation bei Markus Lanz kassiert, spricht die besagten Bände.
- Politik nach Meinungsumfragen und vermeintlicher Popularität auszurichten bleibt nämlich ein Irrweg. mei
Quelle: https://www.kvhessen.de/fileadmin/user_upload/kvhessen/Mitglieder/Publikationen/AUF-DEN-PUNKT_AdP_3-2022.pdf
Foto: Edward Jenner