Der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Klimaschutz und Energie, Klaus Ernst, kritisiert am Rande des Linken-Parteitags die Sanktionen auf russische Gaslieferungen als selbstzerstörerisch.
"Nur weil momentan nicht nur Putin, sondern die ganze Welt belastet ist auch durch unsere Sanktionen, gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass man nicht moralisch, sondern logisch argumentiert. Wir dürfen uns nicht selber eine reinhauen, wenn wir Putin treffen wollen und das tun wir gerade", erklärte Ernst im phoenix-Interview angesichts der Sanktionen gegen Russland.
- Sie träfen die Bürgerinnen und Bürger in der Bundesrepublik viel stärker als Putin, gegen den sie eigentlich gerichtet sein sollten, kritisiert Ernst.
Der Linken-Politiker warnt vor Energie-Mangel und Arbeitsplatz-Verlusten als Folge der Sanktionen.
- "Ich möchte vor allem, dass die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes durch den Winter kommen. Und ich möchte, dass unsere Industrie nicht runterfährt und wir uns mit Sanktionen selber belasten und nicht den politischen Gegner. Die gegenwärtigen Maßnahmen dienen nicht dazu, den Krieg zu beenden.
- Denn wir haben die Sanktionen ja schon länger und es gibt offensichtlich immer mehr militärische Erfolge der Russen in der Ukraine", warnt Ernst bei phoenix. "Der Krieg ist nicht beendet oder
reduziert worden. Die Sanktionen sind offensichtlich ins Leere gelaufen."
pm, ots