Das Landeskriminalamt NRW überprüft im Moment zusammen mit den 47 Kreispolizeibehörden des Landes Langzeitvermissten-fälle aus der Zeit von 1967 bis 2021.
Eine Sprecherin des LKA bestätigte dem "Westfalenblatt", dass in den Akten nach Hinweisen auf Tötungsdelikte und Unglücke gesucht werde.
- "Wenn sich solche Ansätze ergeben, können die Vermisstenfälle von unseren Cold-Case-Ermittlern übernommen werden", sagte Maren Menke.
In Nordrhein-Westfalen seien aktuell mehr als 1000 Menschen als Langzeitvermisste erfasst.
- "In 160 Fällen besteht konkret der Verdacht, dass die Vermissten Opfer einer Straftat oder eines Unglücks geworden sind", erklärte die Sprecherin.
- "Fälle, in denen ein Tötungsdelikt nicht auszuschließen ist, werden als potentielle Cold Cases behandelt und mit der gleichen Intensität bearbeitet wie die bisher festgestellten Cold Cases."
Das Landeskriminalamt hatte 2019 damit begonnen, eine Ermittlungsgruppe für ungeklärte Mordfälle, die sogenannten Cold Cases, aufzubauen.
- Die Ermittlungsgruppe gehe im Moment von insgesamt 1143 vollendeten und versuchten Tötungsdelikten aus, die seit 1970 in NRW nicht geklärt worden seien, sagte Menke.
- "151 dieser Fälle wurden bereits vor Einrichtung der Cold-Cases-Ermittlungsgruppe durch das LKA und die Kreispolizeibehörden bearbeitet."
- In 653 weiteren Fällen sehe man derzeit die Erforderlichkeit, sie als Cold Cases zu behandeln. "In den übrigen Fällen ist die Verjährung eingetreten, oder es wurden Akten nicht gefunden. Oder aber sie sind bereits vernichtet."
Von den 653 offenen Fällen seien schon 329 durch die Cold-Cases-Einheit bearbeitet worden. "Und in 236 dieser Fälle konnten neue Ermittlungsansätze identifiziert
werden." Im April hatte die Arbeit der Ermittler so zur Festnahme eines Mannes in Detmold geführt, der 1987 einen Mord im Rheinland begangen haben soll. Maren Menke: "Weitere Tatklärungen sind zu
erwarten." pm, ots
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