Kürzlich richtete die Deutsche Fußball Liga (DFL) in Berlin ein Nachhaltigkeitsforum aus. Andreas Rettig, ehemaliger Geschäftsführer der DFL, erwartete von der Veranstaltung nicht viel.
- "Harte Kriterien, die über die reine Symbolik hinausgehen, erkenne ich nicht", sagt der 59-Jährige im Interview mit der Tageszeitung "nd.DerTag". Er kritisiert dabei vor allem die neue Geschäftsführerin der DFL, Donata Hopfen:
- "Die meisten ihrer Aussagen mit Substanz kreisten bisher um die Frage, wie die Liga ihre Umsätze weiter steigern könne." Dazu gehöre auch der Vorschlag, ein DFB-Pokalfinale in Saudi-Arabien spielen zu lassen.
"Die Strategie, der Umsatzsteigerung nahezu alles unterzuordnen, ist zu kurz gesprungen", sagt Rettig, und führe zur "Gentrifizierung der Bundesliga", durch die weniger gut Verdienende verdrängt würden.
- Geldverdienen und Nachhaltigkeit müssten einander nicht ausschließen: "Wir können die Natur nicht mehr ignorieren."
Rettig nennt "die vorgeschriebenen Rasenheizungen eine gigantische Umweltsünde" und kritisiert die Verbände ob ihrer Tatenlosigkeit:
- "Stattdessen muss jetzt die Lux-Zahl beim Flutlicht erhöht werden, um noch bessere TV-Bilder zu bekommen."
- Der heutige Geschäftsführer von Viktoria Köln hat wie nur wenige andere schon in seiner Vergangenheit als Fußballfunktionär Verbesserungsvorschläge gemacht. Aktuell hat er auch einige, beispielsweise ein "Belohnungs- oder ein Sanktionssystem" für Vereine.
Oder: "Warum stellen wir den Spielplan nicht aufs Kalenderjahr um? Man spielt von März bis Dezember und spart enorm viel Öl und Gas." pm, ots
Foto: Fabricio Trujillo