Bundesliga-Fußballerin Juliane Wirtz (20), Schwester von Nationalspieler Florian Wirtz (19), hat deutlich bessere Bedingungen für ihren Sport gefordert.
- "Ich muss keine Millionen verdienen. Darum geht es nicht. Das brauche ich auch nicht. Ich würde mir aber wünschen, dass ich mir, während ich Fußball spiele, keine Sorgen darum machen muss, wie ich meine Ausbildung machen und mein Studium finanzieren kann", sagte die Spielerin von Bayer 04 Leverkusen dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
- "Frauen dürfen im Fußball nicht egal sein", forderte die frühere U-19-Nationalspielerin.
- Die Probleme der Fußballerinnen beginnen für Wirtz bereits im Jugendbereich.
- "Jeder Verein muss ein Nachwuchsleistungszentrum für Jungs haben, damit er eine Lizenz bekommt. Warum keines für Mädchen und Frauen? Das verstehe ich nicht. Das ist ungerecht. Warum geben wir ihnen nicht die Möglichkeiten wie den Jungs?", fragte die Abwehrspielerin. Unabhängig von der stetig wachsenden Beachtung, die die Frauen-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft ("Es ist wichtig, dass die Mannschaft alle mitreißt") wünscht sich Wirtz eine nachhaltige Übertragung des Booms in die Bundesliga, in der viele Mannschaften noch vor wenigen Hundert Zuschauern spielen:
- "Ich glaube, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass die großen deutschen Vereine durch Mannschaften in der Frauen-Bundesliga vertreten sind und sie angemessen fördern, und dass es eine Zusammenarbeit mit dem Männerbereich gibt."
Die plötzliche Popularität und Reichtum ihres jüngeren Bruders, mit dem sie eine enge Beziehung verbindet, macht sie selbst ein wenig fassungslos.
- "Ich gönne Flori alles. Ich tue mich aber damit schwer, mich damit zu vergleichen, weil ich es ja nicht habe und nicht bekommen werde.
- Ich kann es mir auch im Leben nicht vorstellen, als so junger Mensch schon so viel zu besitzen und erreicht zu haben.
- Das ist für mich alles ein bisschen unreal, ich kann das einfach gar nicht so wahrnehmen, dass er das alles schon erreicht hat", sagt die Studentin für Sonderpädagogik und Sport in Köln.
pm, ots
Foto: Anastasia Shuraeva