Der Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt funktioniert nach Einschätzung des Bundeskartellamts nicht besonders gut. Das ist eine gewaltige Untertreibung.
- Wenige Konzerne beherrschen die komplette Wertschöpfungskette. Die Preise an der Tankstelle werden in einer undurchschaubaren "Black Box" gebildet.
- Welche Faktoren zu den aus Sicht des ADAC zeitweise absurd hohen Preisen an der Zapfsäule geführt haben, ist selbst für Wettbewerbshüter nicht nachvollziehbar. Schließlich waren die Rohölpreise zwischenzeitlich wieder gesunken.
- Die Sektoruntersuchung des Kartellamts, die insbesondere Raffinerien und Großhandel unter die Lupe nimmt, ist überfällig. Mineralölkonzerne wie Shell, Total, Repsol, BP sowie Chevron und Exxon-Mobil verbuchten im zweiten Quartal dieses Jahres satte Gewinne.
- Da müssen Nachfragen erlaubt sein. Schwierig ist die Beweisführung, da die Kartellwächter nur bei einem Machtmissbrauch einschreiten können.
Umso wichtiger ist es, dass künftig neben den Preis- auch Mengendaten erhoben werden dürfen. Wir Endverbraucher sind auf eine wirksame Kontrolle angewiesen.
pm, ots, Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz, Autor: Karl Schlieker