Wegen der gestiegenen Energiepreise muss ein Einfamilienhaus in diesem Jahr im Schnitt etwa 1522 Euro Mehrkosten für Strom und Gas im Vergleich zum vergangenen Jahr zahlen.
- Diese Zahl nennt das Bundeswirtschaftsministerium in seiner Antwort auf eine schriftliche Frage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch. Die Antwort liegt der "Neuen Osnabrücker Zeitung" NOZ vor.
- Für Strom sind es demnach 180 Euro mehr, für Gas bei einem Einfamilienhaus 1.342 Euro und für Gas bei einem Mehrfamilienhaus 905 Euro.
Nach Einschätzung des Ministeriums werden zudem die Preise weiter steigen.
- "Da das Jahr 2022 noch nicht zu Ende und die Preisentwicklung sehr dynamisch ist, handelt es sich dabei naturgemäß nicht um finale Werte", schreibt das Ministerium in seiner Antwort. Entscheidend seien die individuellen Verträge der Verbraucher.
Von der Linksfraktion kam massive Kritik an der Energiepolitik der Bundesregierung.
- Linksfraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte den Bundeskanzler und sagte der "NOZ": "Olaf Scholz meint, das Land sei gut gerüstet für den Winter. Das ist Realitätsverweigerung."
- Viele Bürger könnten die steigenden Kosten nicht stemmen: "Die Energiekosten können für Millionen Menschen einen brutalen sozialen Abstieg bedeuten". warnte Bartsch.
- Er forderte ganz konkrete Maßnahmen, darunter hohe Direktzahlungen, die Rücknahme der umstrittenen Gasumlage und einen Preisdeckel für die Gas- und Strompreise.
Die Schätzung der Bundesregierung basiert nach Ministeriumsangaben auf Zahlen der regelmäßigen Strompreisanalyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der von einem Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3500 Kilowattstunden pro Jahr ausgeht (was dem Verbrauch eines typischen Drei-Personen-Haushaltes entspricht) und einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden. (Einfamilienhaus).
Demnach ist der Strompreis für Endverbraucher von 32,16 Cent pro Kilowattstunde im Jahr 2021 auf 37,3 Cent im Juli 2022 und bei Gas von 7,06 Cent pro Kilowattstunde (Einfamilienhaus) auf 13,77 Cent gestiegen. pm, ots
Foto: Jan van der Wolf