Mit einer gemeinsamen Petition setzen die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Schalke-Legende Yves Eigenrauch sich gegen die Einweg-Müllflut beim Bundesligisten Schalke 04 ein: Für die aktuelle Saison rechnete die DUH mit mehr als einer Million Einweg-Plastikflaschen und Wegwerfbechern in der Veltins-Arena.
- Damit sei Schalke 04 die einzige Mannschaft in der ersten Fußball-Bundesliga der Herren, die immer noch auf umweltschädliches Einweg setze.
- Die DUH und Eigenrauch fordern jetzt von Schalkes Vorstandsvorsitzenden Bernd Schröder den sofortigen Umstieg auf Mehrwegbecher und rufen alle Schalker, Fußballfans und Interessierte auf, sich mit einer Unterschrift für Mehrwegbecher in der Veltins-Arena starkzumachen.
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz: "Als einziger Bundesligist befindet sich Schalke 04 immer noch auf dem Einweg-Irrweg. Die neuen Pfand-Plastikflaschen verbrauchen sogar noch mehr Ressourcen und müssen ohnehin zurückgegeben werden - warum dann nicht gleich Mehrweg?
- Auch der Einsatz von Recyclingmaterial für Einweg-Plastikbecher sei eine Scheinlösung und führe zu keinem Gramm weniger Abfall.
- 17 von 18 Bundesligisten zeigten, was für den Getränkeausschank die richtige Lösung sei: Wiederbefüllbare Mehrwegbecher schonen Ressourcen, schützen das Klima und verhindern die Vermüllung der Umwelt.
- "Wir fordern die Schalker Vereinsführung auf: Lassen Sie sich beim Umweltschutz nicht abhängen und übernehmen Sie Verantwortung", so Metz.
Statt konsequent auf Mehrweg zu setzen, biete Schalke 04 seit dieser Saison neu eingeführte bepfandete Einweg-Plastikflaschen für Soft Drinks an.
- Bislang würden Fässer mit Sirup und CO2 sowie wenige Paletten mit ineinander gestapelten Bechern angeliefert. Das Trinkwasser zur Herstellung der Soft Drinks vor Ort kam aus der Leitung.
- Nun müsse jedoch die gesamte Flüssigkeit der Soft-Drinks in Einwegflaschen abgefüllt und in LKW zur Veltins Arena transportiert werden - aus Sicht der DUH eine Farce für Klima und Umweltschutz. Verschließbare Flaschen mit Inhalt seien noch dazu höchst gefährliche Wurfgeschosse.
Mitinitiator der Petition und Schalke-Legende Yves Eigenrauch erklärt:
- "Plastikmüll durch Wegwerfbecher gehörte viele Jahre unübersehbar zum Alltag in den Stadien. Das war gar nicht zu übersehen. Die Umgebung der Stadien war vermüllt, auf den Rängen türmten sich Unmengen leerer Plastikbecher. Die meisten Vereine in der Bundesliga scheinen inzwischen begriffen zu haben, dass es so nicht weitergehen darf".
- Eigenrauch sei emotional noch immer sehr eng mit Schalke verbunden und könne nicht verstehen, warum der Verein weiter auf Wegwerfbecher und Einweg-Plastikflaschen setze.
- Dabei wäre es doch relativ einfach, so Eigenrauch weiter, eine Verbesserung durch den Einsatz von Mehrwegbechern zu erzielen. Er wünscht sich, dass sich diesbezüglich auf Schalke etwas ändere, denn andere Vereine schafften es schließlich auch den ganzen Plastikmüll weitestgehend zu vermeiden.
- "Deshalb bitten wir die Schalker Vereinsführung: Machen Sie endlich Schluss mit dem unsinnigen Plastikmüll - für die Umwelt und eine sauberere Stadt!"
Schon nach dem fünften Gebrauch können Mehrwegbecher eine bessere Umweltbilanz haben als die gängigen Einwegbecher aus dem Biokunststoff Polymilchsäure (PLA), PET oder Polystyrol.
- Mehrwegbecher würden erfolgreich und effizient seit vielen Jahren auf tausenden Großveranstaltungen eingesetzt und in regional ansässigen industriellen Spülstraßen gereinigt.
- Die Transportstrecken zum Spüldienstleister und zurück zum Stadion seien meist viel kürzer als bei Einwegbechern, die häufig sogar im Ausland produziert und importiert würden. pm, ots