
Die Insolvenz des Bahnunternehmens Abellio vor drei Jahren hat die Steuerzahler in NRW rund 180 Millionen Euro gekostet.
Das geht aus Unterlagen hervor, die der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung (NRZ) vorliegen. Demnach mussten die Verkehrsverbünde VRS, VRR und NWL als Aufgabenträger 527 Millionen Euro zusätzlicher Kosten stemmen, die aus Regionalisierungsmitteln des Landeshaushaltes bestritten wurden. Es wäre nach NRZ-Informationen auch billiger gegangen: Abellio hatte angeboten, für rund 270 Millionen Euro die Verträge erfüllen zu wollen. Das hatte der VRR seinerzeit mit Verweis auf das Vergaberecht abgelehnt.
Im Jahre 2022 in die Insolvenz
Entstanden sind diese Kosten, als Abellio im Januar 2022 insolvent wurde und den Bahnbetrieb abrupt einstellte. Aus Unterlagen, die der NRZ vorliegen, geht hervor, dass für Ersatzverkehr und sogenannte Notvergaben an andere Bahnunternehmen rund 160 Millionen Euro aufgewandt wurden. Die neuerliche langfristige Vergabe des Zugverkehrs fiel um rund 310 Millionen Euro höher aus als mit Abellio zuvor vereinbart.
Stillschweigen über Vergleich vereinbart
Weitere Kosten entstanden durch Übernahme der Werkstätten und Überbrückung von Liquiditätslücken. Gerichtlich aufgearbeitet wird die Abellio-Insolvenz nicht. Bei wechselseitigen Regressforderungen einigte man sich nach NRZ-Informationen auf einen Vergleich, über den Stillschweigen vereinbart wurde. pm, ots, NRZ
Foto: Pixabay/Geralt