
Beim klassischen Ford Model T denken die meisten nicht nur an seine unverwechselbare Form, sondern auch an seine schwarze Farbe.
Die ersten T-Modelle, die 1908 auf den Markt kamen, gab es in verschiedenen Farben, darunter auch in leuchtendem Rot. Aber der Gründer Henry Ford entwickelte bald eine Vorliebe für den schlichten dunklen Farbton. Laut seiner Autobiografie verkündete Ford 1909, dass in Zukunft „jeder Kunde ein Auto in jeder beliebigen Farbe lackieren lassen kann, solange es schwarz ist“. Seine Begründung hatte allerdings wenig mit Ästhetik zu tun. Anfang 1913 waren für die Herstellung eines einzigen Wagens etwa 14 Arbeitsstunden erforderlich. Bis Oktober desselben Jahres sank diese Zahl dank Fords bahnbrechendem Fließband auf 90 Minuten. Im Jahr 1914 liefen täglich 1.000 Modell Ts vom Band, und es gab nicht genug Platz, um mehrere Lack- und Grundierungsschichten auf so vielen Autos gleichzeitig trocknen zu lassen.
Schwarz war in der Herstellung am Billigsten
Es ist eine weit verbreitete Meinung, dass Ford nur schwarze Autos produzierte, weil schwarze Farbe schneller trocknete. Das stimmt bis zu einem gewissen Grad, aber die Zeitersparnis war auf die Art von Farbe zurückzuführen, die das Unternehmen verwendete und die nur in dunklen Farben erhältlich war. Im Jahr 1914 stellte Ford auf Einbrennlacke um, die bei 400 Grad Hitze innerhalb einer Stunde aushärteten, anstatt an der Luft zu trocknen, was bis zu 24 Stunden dauerte. Die ofengebrannten Farben enthielten Gilsonit, eine spezielle Art von Asphalt, was die Farbpalette auf Schwarz und sehr dunkle Töne beschränkte. Schwarz war in der Herstellung am billigsten und am haltbarsten, und die Lackierung aller Autos in einer Farbe vereinfachte die Produktion. mei
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